Tag 4: Die Hölle des Nordens bei tropischer Wärme
Wir starteten den Tag in Leeuwarden, wo die Stadt langsam erwachte. Es versprach ein schöner und heißer Tag zu werden. Nach dem Frühstück trafen wir uns draußen bei den Fahrrädern. Heute stand eine etwas kürzere Etappe auf dem Programm – aber nicht weniger interessant.
Schon bald ließen wir den Trubel der Stadt hinter uns und folgten dem ruhigen Weg entlang der Dokkumer Ee in Richtung Wyns. Dieser Teil Frieslands atmet Weite und Ruhe. Die Treidelpfade schlängeln sich am Wasser entlang, links und rechts wiegt das Schilf im Wind und die weiten Ausblicke laden immer wieder zum Innehalten ein. In Wyns legten wir eine kurze Pause an der kleinen Kirche am Wasser ein.

Wenig später erreichten wir das Elfstedenmonument an der Brücke in Gytsjerk – ein besonderer Moment: Tausende kleiner Fliesen mit den Namen von Teilnehmern der Elfstedentocht bilden gemeinsam ein Denkmal für Durchhaltevermögen, Kälte und friesischen Willen. Wir hielten inne – manche suchten den Namen eines Bekannten, andere machten Fotos. Hier spürt man: Die Elfstedentocht lebt weiter.

Auf einer grünen Route radelten wir weiter zur Stania State in Oentsjerk, ein wunderschönes Landgut mit reicher Geschichte. Die alten Bäume, das stattliche Haupthaus und die stillen Gärten boten den perfekten Rahmen für Schatten, eine Trinkpause und einen kurzen Spaziergang. Das Tempo war heute etwas gemächlicher – das war bei der Hitze auch sehr angenehm.


Weiter ging es nach Birdaard, wo wir ein liebevoll zubereitetes Mittagessen am Wasser genossen. Das Dorf strahlt Authentizität aus – mit seiner Mühle, der Brücke und der freundlichen Atmosphäre. Es war Zeit zum Plaudern, zum Sonne tanken und Beine ausstrecken.
Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter nach Hegebeintum. Der kurze Anstieg lohnte sich: Hier befindet sich die höchste Warft der Niederlande. Oben angekommen hatten wir einen weiten Blick über das flache friesische Land. Die alte Kirche auf der Warft verlieh dem Ort zusätzlich eine besondere Ruhe und Geschichte – und ein kleiner Glücksfall: Die Kirche war offen, und wir durften einen Blick hineinwerfen!

Über stille Wege, vorbei an grasenden Schafen, fuhren wir schließlich weiter Richtung Campingplatz „Zee van Tijd“ in Holwerd. Eine kurze Trinkpause und etwas Ruhe während der heißesten Stunde des Tages – manche genossen die Stille für sich, andere suchten sich ein Getränk und einen Platz in der Sonne.
Die letzten Kilometer nach Dokkum legten wir entspannt zurück. Die Ankunft in dieser nördlichsten der Elf-Städte ist immer ein besonderer Moment. Festungswälle, Grachten und eine historische Innenstadt voller Geschichten.


Zeit zum Einchecken – und zum Genießen eines köstlichen Abendessens im ’T Stalt. Einfach fantastisch!
Wieder ein wunderschöner Tag auf der Elfstedenroute!
Morgen geht’s weiter – Ameland steht auf dem Programm!
Herzliche Grüße,
Sytze